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Hauttumore

Was ist ein Hauttumor

Tumor = Gewebsneubildung, gut- oder bösartig

Ein Hauttumor ist eine Hautveränderung oder Gewebsneubildung der Haut, die sowohl gutartig als auch bösartig sein kann. Oftmals fallen Hauttumore durch eine Veränderung der Hautfarbe und Hautbeschaffenheit auf. Unscharf begrenzte Flecken und Hauterhabenheiten, Hautrötungen, schuppige oder schorfige Veränderungen, blutende Hautläsionen oder nicht heilende, chronische Wunden sind immer verdächtig und sollten durch eine Gewebeprobe (Histologie) abgeklärt werden.

Zu den gutartigen Hautveränderungen zählen u.a.:
Naevus (sog. Leberfleck, Muttermal)
Seborrhoische Keratose (sog. Alterswarze)
Atherom/Epithelzyste (sog. Grützbeutel)
Lipome (Wucherung der Fettgewebszellen im Unterhautfettgewebe)
Verruca (Warze, virusbedingte Hautveränderung)
Xanthelasmen (Fett- und Cholesterinablagerungen, v.a. um die Augen)
Naevus flammeus (Feuermal, Erweiterung kleiner Blutgefäße)
Hämangiom (Blutschwamm)
Fibrom (Bindegewebsgeschwulst, z.B. bei M. Recklinghausen)

Zu den bösartigen Hautveränderungen zählen u.a.:
Basaliom  (weißer Hautkrebs)
Plattenepithelcarcinom (Spinaliom, weißer Hautkrebs)
Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs)

Das Basaliom wächst lokal aggressiv, bildet aber extrem selten Tochtergeschwülste (sog. Metastasen). Das Plattenepithel-carcinom kann Tochtergeschwülste z.B. in Lymphknoten, Lunge oder Leber ausbilden. Das Maligne Melanom kann neben Lymphknoten, Lunge und Leber auch in Knochen und Gehirn streuen. Hier müssen spezielle Untersuchungen durchgeführt werden, damit wir wissen, in welchem Stadium der Erkrankung Sie sich befinden und welche zusätzliche Therapie (Strahlentherapie, Chemotherapie etc.) für Sie eventuell infrage kommen.

In solchen Fällen würde die Anschlußtherapie durch Kollegen der Onkologie erfolgen (Internisten, die auf Krebserkrankungen spezialisiert sind), mit denen wir eng zusammenarbeiten.

Entscheidend ist bei den bösartigen Hautveränderungen die komplette, radikale operative Entfernung !

Informationen zur Operation

Vor der Operation sollten Sie keine offenen Wunden oder Kratzer im OP-Gebiet haben, da hierdurch das Infektionsrisiko erhöht ist.

Kleine, umschriebene Hautveränderungen werden entfernt und die Haut mit Einzelknopffäden oder einem in der Haut verlaufenden Faden (Intrakutanfaden) verschlossen.

Bei einer unklaren größerflächigen Hautveränderung, wird meistens erst mal eine kleine Gewebeprobe durch einen stiftförmigen Hautstanzzylinder (1-4 mm Größe) entnommen und geweblich untersucht (sog. „Probebiopsie“).

Bei einem gutartigen Befund in der Probebiopsie und fehlenden Beschwerden, muß keine weitere Operation erfolgen.

Bei bösartigem Befund oder Sie störenden Hautbefund wird folgendermaßen vorgegangen:

Entweder:
Tumorentfernung und Wundverschluß

Bei einem bösartigen Befund oder einem kleineren Hauttumor wird dieser

mit einem gewissen Sicherheitsabstand zur gesunden Haut hin entfernt und die Wunde anschließend verschlossen.

Oder:
Tumorentfernung ohne sofortigen endgültigen Wundverschluß

Ab einer gewissen Größe des Tumors kann nach dessen Entfernung die umgebende Haut nicht mehr durch eine Hautnaht verschlossen werden.

In diesen Fällen wird eine Fettgaze auf die Wunde gelegt oder eine Kunsthaut (Epigard) in den Weichteildefekt eingenäht und die endgültige Gewebeuntersuchung des Pathologen (Histologie) abgewartet.

Wenn wir die Gewebeuntersuchung erhalten, wissen wir, ob der Tumor im Gesunden entfernt wurde oder nicht. Was erwartet Sie als nächstes ?

Entweder:
Der Tumor wurde nicht im Gesunden entfernt

Reicht der Tumor an die Schnittfläche heran, so sollte der Rand des Gewebes nachgeschnitten werden. In diesen Fällen wird der Hautdefekt erneut mit Fettgaze oder einer Kunsthaut (Epigard), wie oben beschrieben, verschlossen und wieder die gewebliche Untersuchung abgewartet.

Oder:
Der Tumor wurde im Gesunden entfernt

Ist der Tumor im Gesunden entfernt, wird die sogenannte „Defektdeckung“ durchgeführt.

Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Lokale Gewebeverschiebungen (lokale Verschiebe-/ Schwenk-, Rotationslappen) oder an einem Gefäß gestielte Gewebeverschiebung (z.B. Hautfettlappen von der Stirn bei größeren Nasendefekten = Stirnlappen)
  • Vollhaut-Transplantat: Ein Hautareal der Größe des Gewebedefektes wird z.B. von der Ohrrückseite, am Hals, der Oberarminnenseite oder der Leiste u.a. entnommen und in den Defekt eingenäht.
  • Spalthaut-Transplantat: Mit einem sogenannten Hautmesser, „Dermatom“ genannt, wird ein oberflächliches Hautareal bestimmter Größe und Dicke (0,2-0,6 mm) am Oberschenkel, Rumpf oder Kopf entnommen und in den Defekt eingenäht.

Oftmals wird ein Hauttransplantat durch einen Druck- oder sog. Bolusverband mit speziellen Nähten an den Wundgrund angedrückt, damit die Haut gut einheilt. Dieser Verband wird erst nach ca. 5-7- Tagen entfernt. Bei Verwendung eines Hauttransplantates ist das Ergebnis bei oberflächlichen Defekten gut, bei tiefen Defekten kann jedoch eine muldenförmigen Vertiefung verbleiben.

Eine lokale Gewebeverschiebung (Lappenplastik) hat oftmals ein besseres ästhetisches Ergebnis im Langzeitverlauf.

Welche Art der Defektdeckung für Sie infrage kommt werden wir mit Ihnen vor der OP ausführlich besprechen.

Klinikaufenthalt und Narkose

Die Operation kann in lokaler Betäubung (Lokalanästhesie), oder in Vollnarkose durchgeführt werden. Ein Klinikaufenthalt ist bei einer Hauttumorentfernung in der Regel nicht erforderlich.