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INTERPLAST-Einsatz in Myanmar 2004

Gleich Anfang des Jahres flogen wir nach Myanmar, wo wir in Ngapali das Anschlußteam bildeten zu einem Einsatz von Dr. Schöneich, plastischer Chirurg und Fr. Dr.Angelika Wagner, Anästhesistin. Sie sind die Sektionsleiter der INTERPLAST Sektion München und organisieren fast jedes Jahr Einsätze nach Myanmar. Die ersten zwei Tage operierten wir noch gemeinsam. Gleich am ersten Tag unseres Einsatzes wurde uns ein Notfall gebracht. Ein Fischer verletzte seinen Arm und die Achselhöhle durch eine Schiffsschraube. Das hauptversorgende Gefäß des Armes war verletzt, so daß wir eine Gefäßrekonstruktion durchführen und ihm damit seinen Arm retten konnten.

Unser Team war diesmal sehr klein und bestand aus Dr. Klaus Exner und mir Dr. Bianca Baican als plastische Chirurgen, Dr. Axel Fischer als Anästhesist und Nicole als OP – Schwester.

Neben den üblichen kleinen und auch durchaus sehr großen Tumoren, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, stellten sich uns auch viele Patienten mit Klumpfüßen vor. Dr. Schöneich hatte eine einfache und effektive Technik entwickelt, um diesen Kindern das „normale“ Laufen wieder zu ermöglichen. Es handelt sich um eine Sehnenverlagerung am Unterschenkel sowie um eine Sehnenverlängerung der Achillessehne ohne große chirurgische Eingriffe am Knochen, die in diesen mehr oder minder sterilen Op-Bedingungen nicht durchzuführen wären.

Unser Helfer vor Ort ist Oliver Esser, ein deutscher Koch, der lange in Thailand lebte und dann in Myanmar ein kleines Ökohotel direkt an der Ngapali Küste gründete. Er versucht, seit mehreren Jahren die medizinische Versorgung dieser Region Myanmars zu verbessern und organisiert viele Einsätze verschiedener Fachrichtungen in dem kleinen Bezirkskrankenhaus.

Über Plakate, Schulen und Rundfunk informiert er die lokale Bevölkerung über bevorstehende Einsätze. Die Menschen dieser Region leben meist vom Reisanbau oder Fischfang und sind damit sehr arm. Eine adäquate medizinische Versorgung bieten nur die großen Städte des Landes. Eine Reise dorthin kann sich kaum einer leisten.

Neben Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Klumpfüßen versorgen wir viele Verbrennungsfolgen, da die Bevölkerung am offenen Feuer auf der Straße kocht und damit die Kunststoffkleidung der Kinder an der Kochstelle Feuer fängt.

Unser Einsatz war für 10 Tage geplant, in denen wir ca 60 Patienten operierten.

Zum Ende des Einsatzes dankten uns die Patienten unsere Arbeit und schenkten und Kokosnüsse, Bananen, selbstgeschnitzte Holzfiguren oder Strohhüte.